Freitag, 5:30, Lebensmittelladen Kramer
Herr Kramer ist wie jeden Morgen auf dem Weg, sein Geschäft zu eröffnen. Heute rechnet er mit besonders vielen Kunden, weil er gerade die neuen Panini-Sammelalben für die Fußball-EM erhalten hat.
Beim Aufbauen seiner Auslagen stellt er aus dem Augenwinkel plötzlich etwas fest.
Das Auto von Familie Rudolph brennt! Und dabei haben sie es doch gerade erst neu gekauft, ein kleiner Stadtflitzer mit Elektroantrieb.
Schnell geht Herr Kramer zurück in sein Geschäft und alarmiert die Feuerwehr.
Feuerwehrnotruf, bitte schildern Sie Ihren Notfall.
Mein Name ist Kramer, ich rufe von der Hauptstraße 27 an. Bei meinen Nachbarn brennt das Auto und es steht direkt neben deren Haus.
Wissen Sie, ob Ihre Nachbarn zu Hause sind?
Nein, aber ich gehe gleich gucken.
Bitte seien Sie vorsichtig, die Kollegen sind auf dem Weg.
Er klopft und klingelt Sturm.
Herrje, wissen Sie wie spät es ist?
Ihr Auto brennt! Sie müssen sofort hier raus, gleich brennt Ihr Haus! (Herr Kramer ist offensichtlich ein verkappter Lyriker)
Da trifft auch schon der Löschzug der Berufsfeuerwehr ein.
Das Feuer hat sich inzwischen auf das ganze Auto ausgedehnt.
Der Zugführer erkundet die Lage.
Ist das Ihr Fahrzeug?
Ja, unser neues Elektroauto.
Das heißt, Sie wohnen in dem Haus? Sind noch Personen darin?
Nein, meine Freundin ist mit unserem Kind bei den Großeltern, also war nur ich da.
Und es geht Ihnen soweit gut?
Ja, ich kann das nur nicht fassen.
Unterdessen wird ein Verteiler gesetzt.
Der erste Angriffstrupp beginnt mit ausreichend Sicherheitsabstand den Löschangriff und kühlt dabei zuerst die Hauswand.
Währenddessen wird das Haus überprüft.
Die Maschinisten sichern die Einsatzstelle ab.
Der Wassertrupp hat unterdessen eine Wasserversorgung zum Hydranten hergestellt.
Auch der zweite Angriffstrupp geht jetzt gegen das Feuer vor.
Frau Rudolph wird unterdessen im Geschäft von Herrn Kramer betreut.
Die Löschmaßnahmen zeigen Wirkung und das Haus ist geschützt.
Ein Strahlrohr wurde rückgebaut, als nächstes wird der Schaumzumischer vorbereitet.
Schnell ist das Fahrzeug mit einem dichten Schaumteppich bedeckt.
Mit einer Wärmebildkamera überprüft ein Gruppenführer die Temperatur des Fahrzeuges.
Da haben wohl die Batteriezellen was abbekommen. Die Temperatur geht immer wieder hoch, das bekommen wir hier nicht dauerhaft in den Griff.
Okay, das dachte ich mir schon. Ich fordere bei der Leitstelle mal einen Transport an.
Wenig später treffen der Gerätewagen Logistik und das Wechselladerfahrzeug ein.
Der Maschinist setzt den Abrollbehälter Mulde ab…
…der daraufhin mit Wasser befüllt wird.
Am Elektroauto werden währenddessen Anschlagmittel angebracht.
Und kurz darauf hängt das Auto schon am Haken…
…und wird in die Mulde gesetzt.
Der Abrollbehälter wird wieder aufgenommen…
…und das WLF fährt mit dem Elektroauto zur Feuerwache, wo es die nächsten 24 Stunden weiter im kühlenden Wasserbad bleibt.
Die Einsatzstelle wird zurückgebaut.
Das Haus der Familie Rudolph wird nochmal auf Verrauchung überprüft.
Im Anschluss übergibt der Zugführer die Einsatzstelle an die Polizei…
…und die Einsatzkräfte rücken ein.
Ende.